Hildesheim, 25.08.2020

Sehr geehrte Eltern,

ich hoffe, Sie und Ihre Kinder hatten trotz der gesellschaftlichen Ausnahmesituation, in der wir uns alle gemeinsam befinden, einen angenehmen, erholsamen und gesunden Sommer. Nun geht es wieder los. Am Donnerstag beginnt der Unterricht an der Fohlenkoppel nach den Sommerferien von Neuem und wir freuen uns darüber, dass dies in der Form geschehen kann, die wir Ihnen bereits zum Start der Sommerferien angekündigt haben, nämlich dem so genannten „eingeschränkten Regelbetrieb“. Im Anhang zu dieser Mail finden Sie den aktuellen Hygiene-Plan. Ich möchte Sie herzlich bitten, ihn vor dem ersten Schultag mit Ihren Kindern zu besprechen. Zuvor möchte ich aber noch auf einige Punkte gesondert eingehen.

Eingeschränkter Regelbetrieb

Hinter diesem Begriff verbirgt sich die Grundaussage, dass die Schule ab Donnerstag wieder mit vollen Klassen startet. Ihre Kinder gehen also wieder jeden Tag zur Schule und werden dort auch einen weitgehend „normalen“ Schulbetrieb vorfinden.

Eine gute Nachricht ist es, dass es uns am Gymnasium Himmelsthür gelingen wird, den Pflichtunterricht, also alle Fächer, in denen Ihre Kinder Noten erhalten und die ersetzungsrelevant sind, mit wenigen kleinen Ausnahmen abdecken zu können. Lediglich die jahrgangsübergreifenden Fächer im Wahlpflichtbereich „Profil 8-10“ (Musik und Sport) werden nur nach Jahrgängen getrennt unterrichtet werden dürfen.

Aber ganz ohne Einschränkungen, so wie es der Begriff in der Überschrift bereits andeutet, kommen auch wir an der Fohlenkoppel nicht durch dieses Krisenhalbjahr. So müssen wir leider in einige saure Äpfel beißen, um auch unter Coronabedingungen die Stunden für den Pflichtunterricht aufzubringen:

  • Die Wahlangebote („Profile“) in den Jahrgängen 5 bis 7 werden in diesem Halbjahr nur 14tägig stattfinden können.
  • Ebenso betroffen ist der AG-Bereich. Einige AGs finden nur 14tägig statt, einige müssen in diesem Halbjahr ganz pausieren. Außerdem dürfen maximal zwei Jahrgänge in einer AG aufeinander treffen. Wir sind aber guten Mutes, mithilfe unserer externen Kooperationspartner ein zwar abgespecktes, aber dennoch attraktives AG-Angebot anbieten zu können.
  • Auch der Bereich der Hausaufgabenbetreuung und Förderunterrichte kann nicht wie gewohnt aufrechterhalten werden. Der Mehrheit der Angebote werden hier in den Online-Bereich umziehen. Ihre Kinder können also von Hause aus auf Hilfe bei den Hausaufgaben oder auf Förderangebote zurückgreifen.

Dies alles sind Einschränkungen, die uns weh tun und die wir nur sehr ungern vorgenommen haben. Aber angesichts der Tatsache, dass wir dadurch den Pflichtunterricht fast vollständig bewahren konnten, stimmen Sie mir hoffentlich in meiner Einschätzung zu, dass unsere Schulgemeinschaft diese Einschränkungen für einen begrenzten Zeitraum überstehen wird. Neue Regularien für den Kontakt zwischen Eltern und Schule Der  Niedersächsische Rahmen-Hygieneplan trägt uns außerdem auf, den persönlichen Kontakt zwischen Ihnen als Eltern und uns als Tätigen in der Schule so weit wie möglich zu reduzieren.Beachten Sie also bitte, dass ein persönlicher Besuch von Eltern in der Schule nur in Ausnahmefällen vorgenommen werden soll und dass in diesen Fällen eine Anmeldung sowie eine Eintragung in das Besucherbuch im Sekretariat zwingend vorgeschrieben sind. Diese Listen müssen wir im Falle eines akuten Infektionsgeschehens lückenlos beim Gesundheitsamt vorweisen können.

Aus dem gleichen Grund arbeiten wir gerade eng mit dem Schulelternrat zusammen, um ein tragfähiges Modell für die Elternabende am Anfang des Schuljahres zu finden. Elternabende, die keine Wahlen beinhalten, werden deshalb vermutlich online stattfinden, für die Wahlelternabende sind wir noch auf der Suche nach einer guten Lösung, über die wir Sie zeitnah informieren werden.

Abgesehen von dem persönlichen Kontakt stehen Ihnen die Lehrkräfte natürlich nach Absprache per Mail, per Telefon oder per Videokonferenz für Gespräche zur Verfügung. Diesbezügliche Anfragen können sie an die betreffenden Kolleginnen und Kollegen per Mail an Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein! senden.

Was passiert bei Infektionen?

Eine enge Kommunikation zwischen Schule und Elternschaft in der Weise, wie Sie es von uns gewohnt sind, ist uns natürlich unverändert wichtig. Wir werden deshalb nach Rücksprache mit den Gesundheitsämtern und der Landesschulbehörde so schnell und aktuell wie möglich informieren, sobald konkrete Gefährdungen vorliegen.

Anders herum sind wir darauf angewiesen, dass Sie uns begründete Verdachtsmomente einer COVID-19-Erkrankung oder vom Gesundheitsamt verhängte Quarantänemaßnahmen unverzüglich mitteilen, damit wir unseren Aufgaben in dieser Hinsicht nachkommen können.

Bitte denken Sie außerdem dringend daran, dass Sie sich bei einer Rückkehr aus vom Robert-Koch-Institut definierten Risikogebieten unbedingt beim Gesundheitsamt melden müssen, bevor Ihre
Kinder wieder in die Schule kommen (vgl. https://www.rki.de/DE/Content/InfAZ/N/Neuartiges_Coronavirus/Risikogebiete_neu.html).

Die sichtbarste Veränderung – der Mund-Nasen-Schutz auf dem Schulgelände

Erlauben Sie mir zum Schluss, noch etwas ausführlicher auf die sichtbarste Veränderung einzugehen, die Ihren Kindern in der Schule begegnen wird: das verpflichtende Tragen einer Mund-Nasen-Bedeckung (MNB) außerhalb des Unterrichts auf dem gesamten Schulgelände.

Mir ist völlig bewusst, dass es zu diesem Thema sehr unterschiedliche Meinungen gibt. Einige Eltern wünschen sich die Mund-Nasen-Bedeckung überall, sogar im Unterricht, andere wünschen sich einen deutlich weniger restriktiven Umgang. In dem Wissen, es nicht allen recht machen zu können, möchte ich Ihnen aber erläutern, wie am Gymnasium Himmelsthür der Entschluss gefallen ist, die Mund-Nasen-Bedeckung auf dem gesamten Gelände außer im Unterricht zur Verpflichtung zu erklären.

Der Niedersächsische Rahmenhygieneplan gibt uns hier ein enges Korsett vor, in dem wir uns rechtlich bewegen müssen. Die Mund-Nasen-Bedeckung soll überall dort verpflichtend sein, wo ein Abstand von 1,5 Metern zwischen verschiedenen Jahrgängen nicht gesichert werden kann, denn die verschiedenen Jahrgänge („Kohorten“, wie es im Hygieneplan heißt) sollen getrennt werden, damit im Falle von Infektionen die Zahl der von Quarantänemaßnahmen Betroffenen möglichst begrenzt werden kann.

Bei Anwesenheit aller knapp 1000 Schülerinnen und Schüler des GymHim an einem normalen Schultag ist die verlässliche Einhaltung dieses Abstands im Gebäude unrealistisch. An den Eingängen, auf den Treppen, in den Fluren, selbst in der Pausenhalle – die konsequente Einhaltung des Abstands ist trotz allen Bemühens unsererseits (unterschiedliche Treppenaufgänge, Abholung der Klassen 5-8 von Sammelpunkten etc.) nicht durchgehend zu gewährleisten und somit die Mund-Nasen-Bedeckung geboten.

Schwieriger war die Entscheidung für den Pausenhof. Hier wäre die Alternative gewesen, erneut getrennte Pausenbereiche für die einzelnen Jahrgänge abzugrenzen und die Schülerinnen und Schüler in diese Bereiche „einzusperren“.

Wir sind in der Abwägung zu dem Schluss gekommen, dass die Maske auch auf dem Außengelände für die meisten Schülerinnen und Schüler die geringere Einschränkung darstellt, als auf unbestimmte Zeit sich nicht auf dem Schulhof frei bewegen zu können.

Mir ist klar, dass einige Eltern dies möglicherweise anders bewertet hätten. Aber ich hoffe, Ihnen die Logik unserer Entscheidungsfindung zumindest nachvollziehbar dargelegt zu haben.

Abschließende Worte

Ich verrate Ihnen kein Geheimnis, wenn ich Ihnen gestehe, dass ich mir meinen Start als Schulleiter des Gymnasiums Himmelsthür auch ein bisschen einfacher vorstellen können hätte. Andererseits bin ich froh, dass ich es mit der Schulgemeinschaft des Gymnasiums Himmelsthür zu tun habe. Diese habe ich in den vergangenen zehn Jahren als ganz überwiegend respektvoll, unaufgeregt und verlässlich kennengelernt. Mit diesen Qualitäten sind wir auch für die nächsten Monate der Corona-Herausforderungen gemeinsam gut aufgestellt.

Ich freue mich auf die Zusammenarbeit mit Ihnen als Eltern – und, wenn Sie es mir verzeihen – noch ein bisschen mehr auf Ihre Kinder am Donnerstag!

Andreas Kruse (Schulleiter)